Der Australian Shepherd
Ursprung und Herkunft
In America gab es laut Überlieferung drei verschiedene Hundarten, den Schlittenhund der Eskimos, eine
variationsreicheTerrierart und den Indianerhund. Der Indianerhund erreichte
eine Schulterhöhe von etwa 60cm und sah einem Wolf recht ähnlich. Die Hunde
eines Indianerstammes besaßen ihre eigene, sehr variationsreiche Färbung. Sie
wurden als sehr intelligent, verträglich und anpassungsfähig beschrieben. Der
Indianerhund vermischte sich mit den Hunden von Siedlern. Die Geschichte des
Australian Shepherd beginnt ungefähr dort, wo die der Indianerhunde aufhörte.
Die Entstehung liegt im Dunkeln, ist aber eng verknüpft mit der Besiedlung des
amerikanischen Westens. Im 19. und im 20. Jahrhundert wurden Merinoschafe von
Europa nach Australian exportiert und schließlich in Amerika gehalten. Mit den
Schäfern, überwiegend Basken, kamen auch ihre Hunde nach Amerika. Die Schafe
wurden „australian sheep“ genannt und so bekamen die „little blue dogs“ bald
ihren verwirrenden Namen "Australian Shepherd", und dabei ist es geblieben.
Leider gibt es dafür keine schriftliche Überlieferung, sondern nur mündliche Überlieferungen
aus dieser Zeit.
Zu
den Vorfahren des Australian Shepherd gehören vermutlich verschiedene
europäische Hütehund-Rassen. Damals hat man nicht viel Wert auf Reinheitszucht
oder Schönheit gelegt, sondern nur auf Leistungsfähigkeit. Das Leben der Schäfer
und ihrer Hunde war oft sehr schwer und hart. Sie mussten zäh und
anpassungsfähig sein; ihren ausgeprägten Hütetrieb schätzten die Schäfer sehr an
ihnen. Der Australian Shepherd folgte seinem Herrn treu, war aber unabhängig,
wenn es nötig war. Sie waren sehr gelehrig und umgänglich. Einige von ihnen
konnten sogar mit Rindern arbeiten. Es wurden nur Hunde miteinander verpaart, die gute Arbeitsleistung
brachten. Vermutlich wurden sie mit Border Collies, English Shepherd, rasselose
„farm collies“, Old Welsh Bobtail aus Wales, German Collies aus New South Wales
gekreuzt. Die Besonderheiten in der Fellzeichnung, der ähnliche Charakter und
das natürliche Vorkommen von Stummelruten, ließen sich so erklären.Auch typisch australische Hunderassen sind
z.B. Australian Cattle Dog und Australian Kelpie.
Der Miniature Australian Shepherd
Im Jahr 1968 begann Doris Cordova, eine Pferdefrau aus Norco
California, USA,die kleinsten Standard Australian
Shepherd miteinander zu verpaaren mit dem Ziel in allen Teilen und im Charakter dem Australian Shepherd zu entsprechen, mit
einer Ausnahme: der Größe. Es ist eine Schulterhohe von 30 - 46 cm erwünscht; die
meisten Züchter arbeiten auf eine Schulterhohe von 38 - 40 cm hin. Bei uns in Deutschland
ist der Mini Aussie oder North American Shepherd, wie er auch genannt wird, noch
nicht so bekannt wie sein großer Bruder, findet aber immer mehr Beliebtheit auf
Grund seiner handlichen Größe, seines guten Wesens, seines attraktiven
Erscheinungsbildes, seiner liebevollen Art, aber auch seiner Intelligenz, wodurch
er auch vielseitig einsetzbar ist. Man findet ihn oft auch als Therapiehund,
Begleithund für körperlich eingeschränkte Menschen oder als Rettungshund im
Einsatz, auch im Hundesport findet man den Mini Aussie z.B. im Agility,
Obedience, Dogdancing oder Treibball und vieles mehr. Man darf nicht vergessen, dass
er genau wie sein großer Bruder
ausreichend beschäftigt werden will.
Der Rassestandard des Australian Shepherd
Zur Rasse allgemein
Der Australian Shepherd ist intelligent und in erster Linie
ein Arbeitshund mit ausgeprägtem Hüte- und Beschützerinstinkt. Er ist oft reserviert
gegenüber Fremden. Der Aussie schließt sich eng an sein Menschenrudel an.
Man muss ihm klare Grenzen setzen. Er ist oft in einem Moment ein totaler
„Arbeitsjunkie“, kann aber eine halbe
Stunde später schon ein absoluter „Couchpotatoe“ sein. Was unter Australian
Shepherd Liebhabern meist sehr geschätzt wird.